Gymnasium Bad Königshofen

„Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“


Sprachliches Gymnasium - Humanistisches Gymnasium - Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium

Schulfahrten und Austausch

Schüleraustausch mit Frankreich

Der 26. deutsch-französische Schüleraustausch in Folge kehrte zurück zu den Formen des „normalen“ Austausches. Im Jahre 2013 hatte der 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags von 1963 den Ablauf geprägt, nicht zuletzt auch durch die gemeinsame Feier in der Darre im Beisein französischer Schulleiter und Bürgermeister. Ein Jahr später war das Jubiläum des 25. Austausches zu feiern, sinnigerweise 100 Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkriegs. Symbolisch waren auf Anregung von Altbürgermeister Clemens Behr vor allen beteiligten Schulen „Bäume der Freundschaft“ gepflanzt worden, die alle die schwierige erste Phase  überlebt haben, wie wir heuer feststellen konnten.


Auch wenn es sich um einen „normalen“ Austausch ohne Jubiläum handelte, so waren unsere Schüler der 10. Klasse und ihre Begleitlehrer Anja Zuber-Bördlein, Anna-Lena Kunz und Wendelin Seufert doch zu einem politisch wichtigen Zeitpunkt in Frankreich und erlebten den Wahlsonntag der „Elections départementales“ mit, der als Stimmungsbarometer der politischen Lage in Frankreich galt und insbesondere im Département Aisne, wo unsere Partnerschulen beheimatet sind, einen Durchbruch der rechten Partei „Front national“ von Marine Le Pen als möglich erscheinen ließ. Dazu kam es nach einem spannenden Rennen dann doch nicht. Stattdessen brachte das Ergebnis den uns wohlbekannten bisherigen Bürgermeister von Rozoy-sur-Serre Nicolas Fricoteaux an die Spitze des „Conseil départemental“, des Regionalparlaments. Er und seine Ehefrau Catherine Fricoteaux sind beide Lehrer am Collège in Montcornet, wobei Letztere unsere Hauptansprechpartnerin für den Schüleraustausch ist und sich schier zerrissen hat zwischen ihren Einsätzen für die deutschen Gäste und ihren Aufgaben als Gattin eines wahlkämpfenden Politikers.


Die französische Gruppe weilte im Februar in Bad Königshofen, die deutsche erwiderte den Besuch Ende März. In beiden Fällen bestand das Programm aus Unterrichtsbesuchen, gemeinsamen Projekten und teilweise ebenfalls gemeinsam durchgeführten Exkursionen (Paris, Reims bzw Würzburg, Coburg u.a.) sowie herzlichen Empfängen in den Rathäusern.


Eine Besonderheit unseres Austausches ist die Einbeziehung der Schüler der 8. und 9. Klassen, welche in Form von Unterrichts-Projekten die Führung der Gäste durch die Schule und die Stadt übernahmen und dabei ihre Französischkenntnisse einsetzen durften. Dem persönlichen Kontakt zwischen Deutschen und Franzosen diente zudem noch der Schulfasching, bei welchem die Gäste ein Stück unserer Lebensart kennenlernen konnten.


Wie immer trug der Austausch zur Erweiterung des Horizontes der Schüler bei, auch wenn dies je nach der individuellen Bereitschaft unterschiedlich war. Für manchen öffnete sich der Zugang zur Lebensweise,  Kultur und Geschichte des anderen Volkes, etliche fanden Freunde, und wenn die französischen Schüler entdecken konnten, dass Deutsche meist nicht dem Klischee der effizienten und humorlosen Wesen entsprachen, sondern „cool“ und feierfreudig sein können, so hat der Austausch ein wesentliches Ziel erreicht.


Ein herzlicher Dank ist daher an alle Mitwirkenden auf deutscher und französischer Seite zu richten, an Catherine Fricoteaux (Montcornet), Delphine Delaigle (Rozoy-sur-Serre), Werner Arend (Laon) und die eigentlich längst im Ruhestand befindliche und unermüdliche Marie Maës sowie neben den oben genannten Begleitlehrerinnen auch an Dr. Eva Ernst sowie die Referendarinnen Jessica Back und Janine Strobel.


Wendelin Seufert