Gymnasium Bad Königshofen

Sprachliches Gymnasium - Humanistisches Gymnasium - Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium

Geschichte

Fahrt ins KZ Buchenwald 2017


Am 21.02.2017 ist die gesamte 9. Jahrgangsstufe mit den Lehrern Herrn Mertten, Herrn Salomonson, Herrn Machelett, Frau Beck, Frau Markowski und Frau Schulz ins Konzentrationslager Buchenwald gefahren.

Nach einem 30-minütigen Film, der über das KZ, die Geschichte und die Judenverfolgung im NS-Regime informierte, wurde uns ein Gruppenführer zugewiesen, mit dem wir eine insgesamt 2-stündige Führung machten.

Zu sehen waren die damaligen Häuser der SS-Leute, sowie das Büro des Kommandanten und die Blut- und Karachostraße, auf denen die Inhaftierten ihren Weg zu dem Arbeitslager machen mussten. Rechts dieser Straße war das Büro der Gestapo. Dieser Straße folgend kamen wir zu dem Tor des Lagers, auf dem der Spruch „Jedem das Seine“ stand, der den Inhaftierten klar machen sollte, dass das, was ihnen geschah, auf Grund ihrer Herkunft, Lebensweise oder Religion vollkommen gerechtfertigt war. Zur Linken des Eingangs befand sich ein Gefängnis, in dem Menschen gefoltert und umgebracht wurden, unter diesen auch der Pfarrer Paul Schneider, der in dem Lager den Hitlergruß und das Abziehen der Mütze verweigerte. Als Grund gab er an: „Dieses Verbrechersymbol grüße ich nicht!“. Er hatte innerhalb des Lagers auch freiwillig und ohne Zustimmung der Kommandanten die Rolle des Seelsorgers inne und half den Inhaftierten, die schwere Zeit zu überwinden. Beeindruckend war die Geschichte, dass er sich am Ostersonntag an den Gitterstäben des Fensters hochgezogen hat und den zum morgendlichen Appell angetretenen Gefangenen zurief: „Kameraden, hört mich. Hier spricht Pfarrer Paul Schneider. Hier wird gefoltert und gemordet. So spricht der Herr: ‚Ich bin die Auferstehung und das Leben!‘“

Nach dem Besuch in dem Gefängnis bekamen wir eine Führung durch das Lager. Wir erfuhren, dass es 48 Baracken, eine Essensausgabe, eine Wäscherei, ein Krematorium, ein Lagerhaus, eine Desinfektionshalle, ein Speiselager und einige Kinderbaracken gab. Zudem gab es noch ein kleines Lager, in dem miserable Zustände herrschten. Dagegen gab es außerdem einen Zoo für die SS-Leute und deren Kinder. Ein Arztzimmer, erfuhren wir, diente Massenmorden. Hinter einer Messlatte war ein kleiner Schlitz, durch den der zu Messende mit einem Genickschuss getötet wurde.

Soweit der Bericht über den Ablauf der Buchenwaldfahrt. Im Rahmen von Reflexionsrunden äußerten die Schüler und Schülerinnen ihre Eindrücke. Hier einige Beispiele: „Mit Buchenwald verbinde ich den Schmerz und das Leid, ausgehend vom dunkelsten Kapitel unserer Nation. Für mich ist es der Beweis für die Abgründe der menschlichen Fähigkeit.“ „Wenn ich an Buchenwald denke, dann denke ich an die unvorstellbaren Leiden der Menschen dort, Hunger, Tod und Arbeit, die Kälte dort, dass Menschen wie Tiere zusammengepfercht wurden.“